Gruppen. Jeder von uns ist in mehreren von ihnen. In jeder Gruppe müssen wir uns anpassen an das, was in dieser Gruppe bereits existiert. Da jede Gruppe anders ist, wir unser Verhalten anpassen, könnte man sagen, dass aus der Summe aller Gruppen, in denen sich ein Ich befindet, wie bei einem Puzzle, alle Gruppen zur Identität des Ich’s beitragen und es ausmachen.

Täglich begenet man einer Vielzahl von bekannten und fremden Menschen. Manch Fremden kann man schon optisch ansehen, dass er oder sie irgendwo dazu gehören möchte oder muss. Manche tragen einen Anzug, um seriös zu wirken, andere hingegen bevorzugen es sich möglichst auffällig zu kleiden. Ob durch den Job oder persönliche Präferenzen, jeden Tag tauchen wir in sämtlichen Gruppen ab, die uns in unserem Leben ein Stück begleiten.

Was aber ist eine Gruppe überhaupt? Eine Gruppe besteht aus mindestens zwei Individuen, d.h. aus einem Ich und einem bzw. mehreren Du’s. I.d.R. überschneiden sich mehrere Interessen der einzelnen Individuen, wodurch sich die jeweilige Gruppe auszeichnet. Ebenso grenzt sie sich gegen Nichtmitglieder ab. Das kann man je nach Gruppe anhand ihres Verhaltens und/ oder ihres äußeren Erscheinungsbildes festmachen.

Die Gruppe besteht aus sozial-emotionalen Strukturen, die zwischen den einzelnen Mitgliedern bestehen, wodurch ein gewisser Wohlfühlfaktor, sogar ein Heimatgefühl oder eine Abneigung entstehen kann.

Dabei gibt es verschiedene Rollen, die ein Ich oder ein Du in einer Gruppe einnehmen kann. Das sind beispielsweise der soziale Kern, der Mitläufer, der Clown und der Sündenbock. Je nach Persönlichkeit eines Ich’s und der bereits vorhandenen Strukturen innerhalb der Gruppe positioniert sich das Ich in der Gruppe.

Warum begibt man sich in eine Gruppe? Ganz einfach, der Mensch ist ein soziales Wesen, welches sich gerne mit Gleichgesinnten umgibt und deren Gesellschaft sucht.

Während das Ich seinen Weg geht, wird es immer wieder auf verschedene Du’s treffen, die das Ich mal länger mal kürzer begleiten werden. Viele Du’s kommen unerwartet und plötzlich, verschwinden aber auch wieder genau so schnell. Andere Du’s hingegen bleiben länger an der Seite des Ich’s, wodurch sich das Ich in neue Gruppen und Freundeskreise begeben wird. Eigentlich kann man sagen, dass fast jede Begegnung zwischen einem Ich und einem Du zufällig ist, ebenso wie die Gruppen, in denen es verkehrt.

Gruppen prägen das Ich, egal ob positiv oder negativ, denn nur wenn Ich und Du aufeinander treffen wirken sie aufeinander ein und prägen somit die persönliche Entwicklung des anderen. Ohne diesen physischen, sozialen Austausch gäbe es eine solche Entwicklung gar nicht, sie wäre gar nicht nötig. Ohne ein Du gibt es kein Ich.

Eine Gruppe kann eine Art Wahlfamilie sein, die sich das Ich aussucht. Damit einhergehen auch ausgewählte Du’s, mit denen sich das Ich umgeben möchte. Gerade in sozial nicht funktionierenden Familien ersetzen Kinder den Mangel an menschlicher Nähe, Zuneigung und Anerkennung durch eine Gruppe.
Eine Gruppe kann ein soziales Auffangbecken sein, welches einem Ich Halt bietet und ihm auf seinem Lebensweg hilft. Eine Gruppe kann aber genau so gut einen negativen Einfluss haben, denn Gruppen prägen und beeinflussen sowohl das Denken, das Handeln als auch das Verhalten ihrer Mitglieder. Bekommt ein Ich durch eine Gruppe und deren Mitglieder das, was es von Zuhause aus nicht bekommt, kann ein Ich sehr schnell in einer Gruppe abdriften. Vorausgesetzt, dass die Machenschaften dieser Personen in dieser Gruppe ebenfalls negativ sind. Ebenso wird es problematisch, wenn es in einer Gruppe einen Gruppenzwang gibt. Meistens entsteht der Zwang dadurch, dass sich die Moral eines Ich’s gar nicht oder nur schwer mit den Anforderungen und Aktivitäten einer Gruppe vereinbaren lassen. Das Ich weiß, dass sein Handeln falsch ist, hat aber nicht die Courage sich gegen diesen Gruppenzwang zu wehren. Dies ist meistens dann der Fall, wenn sich ein Ich eben verstellt um zu einer Gruppe dazuzugehören.

Beim Militär wird die Gruppe zur Familie, unter den Soldaten ensteht ein starker Zusammenhalt und eine Kameradschaft, von der man so oft zu hört. Allerdings ist das keinenfalls ein Zuckerschlecken, denn das Militär hat eine strenge Hierarchie. Das bedeutet, dass man von Ranghöheren oftmals wie Dreck behandelt wird. Heute zwar nicht mehr so sehr wie früher, denn Zeiten ändern sich. Dazu wird jeder Einzelne aus seiner Individualität herausgerissen und in eine Uniform gesteckt. Ein Ich muss sich einem ranghöheren Du unterordnen und gehorsam sein, ansonsten wird es bestraft. Dem einzelnen Individuum wird ein Großteil seiner Identität abgesprochen, die durch die Aufgaben beim Militär ersetzt werden.Plötzlich besteht das ganze Leben aus Entscheidungen und Befehlen, die andere treffen oder herumschreien.Die Individualität findet nur noch im Kopf statt. Dem Ich, welches in der großen Masse der Gleicheit untergeht, bleibt oftmals nur die Entscheidung, den Abzug zu drücken oder nicht. Diese Entscheidng ist aber mitunter die schwerste. Nimmt man einem Du das Leben? Würde das Du einem selbst das leben nehmen oder würde es nicht viel lieber die Waffe fallen lassen?  In Bruchteilen von Sekunden schießen dem Ich diese Gedanken durch den Kopf. Und einmal abgedrückt, kann die Kugel nicht mehr zurück. Das Leben zu schenken ist die ehrenvolle Tat und nicht es einem Du zu nehmen. Aber das ist in der Theorie immer einfach zu sagen. Dennoch wünscht man keinem, eine solche Entscheidung jemals fällen zu müssen.

 

Egal in welchen Gruppen sich ein Ich befindet, egal in welchen Gruppen wir uns befinden, es gibt eine Gruppe in der wir alle Mitglieder sind. Wir sind ein Teil der Menscheit. Wir sind soziale Wesen, die den Kontakt zu anderen Individuen, anderen Du’s, suchen, sie beeiflussen und von ihnen beeinflusst werden. Ich und Du sind nicht gleich, niemand ist gleich, wir sind alle verschieden. Ich und Du sind unterschiedlich und haben genauso unsere Gemeinsamkeiten. Und das ist auch richtig so, denn Unterschiede und Gemeinsamkeiten gehen Hand in Hand und sind die Basis für ein buntes Zusammenleben. Ohne dieses Ineinandergreifen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten gäbe es keine Vielfalt, im Gegenteil, das Leben wäre einfältig und langweilig. Dass wir, also ich und du nicht gleich sind, ist also genau richtig und völlig normal. Und wer Menschen aufgrund dessen, dass sie anders sind als man selbst, als minderwertig erachtet, der sollte seineWeltanschauung dringend überdenken.

MARCO WEBER

Der Kreative

Marco ist unser Hahn im Korb. Musiker und bärtigster in unserem Team. Er sprudelt von ausgefallenen Ideen selbst wenn er vor der Kamera nicht immer Lächelt hat er ein sehr offenens und freundliches Gemüt.

Marco Weber